Croner Präzisionsformenbau GmbH
Sachsen b. Ansbach, Deutschland
Prozessanalyse
Formenbau
2024
Der Formenbau kann auf eine lange Geschichte verweisen – und hat seine Wandlungs- und Erneuerungsfähigkeit dabei immer wieder bewiesen. Ein renommiertes Formenbau-Unternehmen, dessen Wurzeln sogar bis ins Jahr 1685 zurück reichen, ist Croner im mittelfränkischen Sachsen b. Ansbach. Die beiden Geschäftsführer Wolfgang und Matthias Croner übernahmen das Unternehmen 1996 von ihrem Vater, gaben dem Betrieb den heutigen Namen Croner Präzisionsformenbau GmbH und setzen seitdem auf einen Mix aus Traditionsbewusstsein, vorausschauendem Invest und moderner Teamführung. Darüber hinaus haben sie die Zukunft im Blick und stellten die entsprechenden Weichen mit Unterstützung von Tebis Consulting. Als eine der sinnvollsten Maßnahmen bewerten beide heute die gemeinsam umgesetzte Prozessanalyse.
Der heutige Firmensitz des Croner Präzisionsformenbaus befindet sich exakt an der Stelle, an der noch vor einigen Jahrzehnten die großväterliche Schmiede in Verbindung mit der Tankstelle, dem Dorfladen und dem elterlichen Wohnhaus zu finden war. Ein echter Schmelztiegel in Bezug auf die für den Ort maßgeblichen Angebote und Technologien also. Den beiden Brüdern Wolfgang und Matthias Croner gelang sukzessive der Ausbau der einstmaligen Schmiede hin zu einem stattlichen Formenbau-Unternehmen mit derzeit 30 Mitarbeitern und einem breiten Angebotsportfolio rund um den Präzisionsformenbau, Entwicklung & Konstruktion, Vorrichtungsbau, Mess & Prüflehren und vieles mehr.
Modern dachten die beiden Geschäftsführer von Anfang an: Die Hierarchien sind bewusst flach gehalten, ein Fokus der Unternehmensführung liegt auf dem Aspekt der Fairness. Für Kritik und die Weitung der eigenen Perspektive war man ebenfalls von Anfang an offen, gemeinsam mit dem hauseigenen Steuer- und Unternehmensberater führte man regelmäßige Status-Quo-Analysen durch. Letztendlich entschieden sich die Geschäftsführer von Anfang an dazu, technologisch auf der Höhe der Zeit zu bleiben und in einen entsprechenden Fuhrpark zu investieren.
„Unser Haus war eigentlich schon gut bestellt“, erinnert sich Matthias Croner, doch als wir Tebis Consulting über den VDWF kennen lernten, überzeugte uns der Beratungsansatz sofort. Jens Lüdke und sein Team stammen aus der Praxis, verbinden technologische Branchenexpertise mit nachhaltiger Beratung auf Augenhöhe. Wir waren bereit, die Expertise dieser Profis einzufordern und haben von der Vielzahl an praxisnahen Vorschlägen seitdem vollauf profitiert. Menschlich, als Team aber vor allem auch wirtschaftlich.“
Den Beginn machte ein Workshop zum Thema Leitbildstrategie, bei dem auch die Positionierung des Unternehmens im Fokus stand. Dann kam Corona. Der sorgenvolle Blick auf die Zukunft der Wirtschaft und der Branche erfasste natürlich auch dieses Unternehmen, aber anstatt gelähmt abzuwarten, entschieden sich die Geschäftsführer, den Moment zu nutzen und eine tiefgreifende Prozessanalyse umzusetzen.
Matthias Croner resümiert: „Tomek Kawala wusste nach den Analysetagen definitiv bestens darüber Bescheid, wie unsere Firma tickt. Sein externer Blick enthüllte jede noch so kleine Schwachstelle, die wir alltagsblind längst nicht mehr selber wahrnehmen konnten. Manche Bottlenecks waren uns sogar bewusst, hier half uns seine Auswertung, unsere Einschätzung quasi vom Bauch in den Kopf zu bekommen und sinnvolle Entscheidungen treffen zu können.“
Tebis Consulting Berater Tomek Kawala setzte die Analyse gemeinsam mit den Geschäftsführern sowie dem ganzen Team auf und lief dazu mehrere Tage im Alltagsgeschäft mit. Er beobachtete die Abläufe, trackte Zeiten und Vorgänge und guckte allen in allen Bereichen über die Schulter. Er sichtete die praxisnahen Bereiche – Arbeitsvorbereitung, CAM-Programmierung, Mechanische Fertigung (Fräsen), Erosion, Montage – ebenso wie die Abläufe und Prozesse in der Projektleitung. Die Konstruktionstätigkeiten wurden genauso auf den Prüfstand gehoben, wie das technologische Zusammenspiel im Maschinenpark.
Tomek Kawala kommentiert: „Bei Croner lief nicht nur auf den ersten Blick sehr viel bereits echt rund. So überzeugte mich die Projektleitung etwa durch technologisches Know-how, eine gelebte hohe Eigenverantwortung oder auch kurze, effiziente Wege.“ Dennoch konnte er aus der externen, professionellen Perspektive heraus eine Reihe an Verbesserungsvorschlägen identifizieren. Allen voran wies Kawala seine Auftraggeber auf ein Thema hin, welches sich über alle Etappen von der Arbeitsvorbereitung bis hin zum Fräsen zeigte: Der Löwenanteil der Kommunikation basierte althergebracht auf Papier und war damit zeitaufwändig, fehleranfällig und umständlich.
Matthias Croner sagt: „Für den genauen 360-Grad-Blick von Tomek Kawala sind wir immens dankbar. Zu den Erkenntnissen auf der Leitungsebene zählten neben der Digitalisierung der bisherigen „Zettelwirtschaft“ etliche vermeintliche Kleinigkeiten wie der störende Lärmpegel, die sich im Handumdrehen beheben ließen. Dazu kamen weitere und auch weitreichendere Erkenntnisse. So wurde uns z.B. klar, dass es ineffizient war, die Akquise nebenbei selbst zu erledigen. Proaktiver Vertrieb ist in unserer Branche mittlerweile unabdingbar. Wir stellten einen eigenen Vertriebsprofi ein, der ebenfalls aus der Branche stammt, beste Kontakte mitbringt und die Anforderungen unserer Kunden, allen voran OEMs, aus dem EffEff kennt.“
Was die Zusammenarbeit des Teams in der Fertigungshalle betrifft, war Tomek Kawala ebenfalls beeindruckt: Hohe technologische Kompetenz, auch hier hohe Eigenverantwortung und vor allem: ein extrem gutes Betriebsklima. Das Vorhaben von Croner, partnerschaftlich und modern zu führen, ging sichtlich auf. Die von Tomek Kawala eingebrachten Zusatzvorschläge in Bezug auf eine noch professionellere Zusammenarbeit stießen daher auf offene Ohren. Angefangen bei Regelterminen fürs ganze Team über jährliche Mitarbeitergespräche bis hin zu individuell stimmigen Schulungen werden die Neuerungen bis heute gelebt. Der Betrieb leidet nicht unter dem Branchenphänomen Fachkräftemangel und bildet weiterhin erfolgreich selbst aus.
Auch der Maschinenpark, den der Berater von Tebis Consulting vorfand, entsprach bereits modernen Anforderungen. Kein Wunder, folgte Croner doch konsequent der Selbstverpflichtung, jährlich in neues passendes Equipment zu investieren. So fanden sich in der Fertigung u.a. ein Röders 5-Achs im Verbund mit einer Messmaschine, verschiedene Hermle sowie die Möglichkeit, mit Palettenwechslern zu arbeiten. Kurz: Messen, Fräsen, Erodieren eingebunden in der Automation. Darüber hinaus simuliert und analysiert das Team die Spritzgussbauteile unter Verwendung einer CAE Software. So lassen sich etwaige Problembereiche frühzeitig erkennen und der Herstellungsprozess optimieren.
Doch selbst in einer perfekt scheinenden technologischen Infrastruktur wie dieser fand sich einiges an Optimierungspotenzial.
Tebis Consulting empfahl Croner, die wichtigsten Abläufe zu digitalisieren. Im Fokus standen die durchgängige Standardisierung und Automatisierung, angefangen bei der Konstruktion bis hin zur Maschine. Eine ideale Basis zur Reduzierung der Aufwände sowie zur Steigerung der Effizienz.
Einen wichtigen Anstoß gab zudem die Empfehlung Kawalas, die bislang gelebte Auslagerung der Konstruktionsleistungen zu reduzieren und mindestens 50% der benötigten Werkzeuge selbst zu konstruieren. Croner setzte diese Empfehlung um und beschäftigt dafür heute einen eigenen Mitarbeiter.
Alles in allem sieht der Geschäftsführer sein Unternehmen für die Zukunft – so volatil der Formenbau derzeit auch sein mag – heute ideal aufgestellt: „Unsere Vorgänge sind strukturierter, standardisierter, schlanker und moderner. Eine wichtige Verbesserung auf technologischer Ebene ist der automatisierte Fertigungsprozess. All dies bewirkt kürzere Durchlauf- und Liegezeiten, deutlich erhöhte Maschinennutzungszeiten sowie eine bessere Qualität unseres Angebots. Die Team-Abläufe verbesserten sich von gut auf bestens, unsere Mannschaft ist technologisch up-to-date und arbeitet hoch motiviert. Und das Beste: Wir haben unsere Positionierung hinterfragt und unser Selbstwertgefühl als Anbieter gesteigert. Neben der angestammten Kundschaft aus dem Spritzerei-Umfeld sprechen wir heute auch Anbieter von Sichtteilen und optischen Teilen an. Wir sind offen für die Zukunft und gehen mit breiter Brust voran.“